Urisys 1100 System Reflexionsphotometer
Das kompakte Urisys 1100 System von Roche ermöglicht die automatisierte Auswertung einzelner Urinteststreifen. Die einfache Bedienung und die flexiblen Softwareoptionen empfehlen den Analyzer für Arztpraxen, kleine Labore und Stationen, denen daran gelegen ist, den Standardisierungsgrad der Urinanalyse zu steigern. Urintests können schnell und einfach durchgeführt werden und es bleibt mehr Zeit für den Patienten.
Eigenschaften zum Urisys 1100 System Reflexionsphotometer:
▪ Einfache und intuitive Gerätebedienung
▪ Für die Auswertung von Combur10 Test UX
▪ Sicherheit durch standardisierte Ergebnisse
▪ Herausragende Teststreifenqualität
▪ Vitamin C-Resistenz
▪ Inkubation, Messung und Ergebnisausdruck erfolgen automatisch, schnell und leise
▪ Positive Ergebnisse sind markiert und sofort zu erkennen
▪ Gerätereinigung und Auswechseln des Druckerpapieres sind mühelos durchführbar
▪ Wartungsfrei
▪ Passwortgeschützter Zugriff auf Gerät und Testergebnisse
▪ Vielseitige IT-Anbindung
Sicherheit durch standardisierte Ergebnisse:
▪ Vermeidung von Fehlerquellen der visuellen Auswertung
▪ Automatisches Einhalten der Inkubationszeit
▪ Kompensation intensiver Urineigenfarben beugt falsch-positiven Testergebnissen vor
▪ Ausdruck und/oder Transfer der Testergebnisse an PC oder Host Rechner schließt Übertragungsfehler der manuellen Ergebnisdokumentation aus
▪ Zahlreiche geräteintegrierte Kontrollfunktionen gewähren Sicherheit bei der Testdurchführung
Herausragende Teststreifenqualität:
▪ Deutliche Farbwechsel bereits bei geringfügig pathologischen Veränderungen im Urin
▪ Klare Ergebnisanzeige durch homogene Farbentwicklung auf den Testfeldern
▪ Nylonnetz-Fixierung der Testfelder auf der Trägerfolie - ohne Verwendung von Kleber - verhindert von Klebstoffen verursachte Farbverfälschungen
▪ Kein Überlaufen von Farben und Reagenzien zwischen den Testfeldern durch ein integriertes Saugpapier
Vitamin C-Resistenz:
▪ Ca. 20% aller Urinproben enthalten Vitamin C in hohen Konzentrationen
▪ In der Urinprobe vorhandenes Vitamin C kann falsch-negative Testergebnisse auf den Testfeldern für Blut und Glukose verursachen
▪ Die Folge: Krankheiten werden möglicherweise nicht sofort identifiziert und erforderliche Therapien eventuell erst verzögert eingeleitet
▪ Die Lösung: Verwendung von Vitamin C-entstörten Teststreifen wie Combur-Test® zur weitgehenden Vermeidung falsch-negativer Ergebnisanzeigen
▪ Ein Vergleich von fünf gebräuchlichen Harnteststreifen hat ergeben: Nur die Combur-Test® Produktlinie ist weitgehend resistent gegen Vitamin C-Einfluss!
(Quelle: Clinical Laboratory, 2006: 52:149-153)
Vielseitige IT-Anbindung:
▪ Übertragung der Testergebnisse an einen PC oder an zentralen Host-Rechner möglich
▪ Datenübertragung wahlweise im uni- oder bidirektionalen Schnittstellenbetrieb oder im ASTM-Modus
Technische Daten zum Urisys 1100 System Reflexionsphotometer:
Systembeschreibung:
Typ: Reflexionsphotomete
Messeinheit: 1 Messkopf mit 6 LEDs, Wellenlängen: 565 nm, 610 nm
Durchsatz: Normalbetrieb: ca. 50 Teststreifen pro Stunde / ca 70 Sek. pro Test, Schnellmodus: ca. 100 Teststreifen pro Stunde / ca. 30 Sek. pro Test
Speicherkapazität: 100 Proben
Display: LCD-Flüssigkristallanzeige, 2 Zeilen mit jeweils 24 Zeichen
Drucker: Thermodrucker
Maße: Breite: 15,0 cm
Tiefe: 29,0 cm
Höhe: 9,5 cm
Gewicht: Ca. 0,8 kg
Stromversorgung: Externes Netzteil, Modell SA 125A-0735U-S
Primär: 100 – 240 V Wechselstrom, 50-60 Hz, 800 mA
Ausgang: 7.5 V Gleichspannung, 3000 mA
Leistungsaufnahme: Betrieb: max. 15 Watt, Standby: 1,3 Watt
Betriebsbedingung:
Temperatur Betrieb: +15° bis + 32°, Lagerung: - 20° bis + 70°
Rel. Luftfeuchtigkeit: Rel. Luftfeuchtigkeit, Betrieb und Lagerung : 20 % bis 80 %
Optimale Betriebsumgebung:
Temperatur Betrieb: +20° bis + 26°
Rel. Luftfeuchtigkeit: Betrieb: 30 % bis 60 %
Streifen
Teststreifen: Combur 10 Test® UX Urinteststreifen
Kalibrierung: Control-Test M Kalibrationsstreifen
Qualitätskontrolle: Handelsübliche Urinkontrollen, deren Verwendung für das Urisys® 1100 System bzw. Combur 10 Test® UX Teststreifen ausgewiesen ist. Es sind die entsprechenden Gesetzesvorgaben und Richtlinien zu beachten
Anschlüsse
Schnittstellen: PC/Host: seriell, D-Sub-Buchse, 9-polig, weiblich, uni-bzw. bidirectional oder ASTM-Protokoll (wählbar) AT/PC-Tastatur: Barcode-Lesegerät, 5-polige DIN-Buchse, weiblich
Probenerkennung: Eingabe der Proben-ID über Tastatur oder Barcodeleser
Zubehör
Typ: Barcodeleser, Tastatur
Unterstützte Barcode-Typen: Codabar, Code 39, Code 128, Interleaved 2/5
Parameter (Reaktionszeit)Klinischer Nutzen
Urindichte (spezifisches Gewicht) (60 s):
▪ zeigt den Verdünnungs- oder Konzentrierungsgrad des Urins an
▪ kann die pathologische Relevanz grenzwertiger Ergebnisse von Teststreifenparametern bestätigen oder entkräften
▪ ermöglicht bei Patienten mit Harnblasensteinen eine Überwachung der Flüssigkeitsaufnahme
▪ in niedrig konzentriertem Urin können Leukozyten und Erythrozyten lysieren, was Diskrepanzen zwischen mikoskopischer Untersuchung und Teststreifen-Ergebnissen erklären kann
pH-Wert (60 s):
▪ Dauerhaft alkalische pH-Werte sind ein Hinweis auf Harnwegsinfektionen
▪ Erhöhte pH-Werte können zu einer schnelleren Lyse von Leukozyten und Erythrozyten in der Urinprobe führen, was negative Sedimentierungsergebnisse bei positiven Teststreifenreaktionen erklären kann
▪ Dauerhaft saurer oder alkalischer Urin kann Indikator für einen gestörten Säure-Basen-Haushalt sein.
Leukozyten (60 - 120 s):
▪ Leitsymptom entzündlicher Erkrankungen von ableitenden Harnwegen und Nieren, meist mit bakterieller Ursache
▪ Abakterielle Leukozyturien können ein wichtiger Hinweis auf das Vorliegen einer Urogenitaltuberkulose oder eines Tumors sein
▪ Eine erhöhte Leukozytenzahl ist bei chronischer Pyelonephritis oft das einzige zwischen den akuten Episoden auftretende Symptom
Nitrit (60 s):
▪ Nitriturie ist eines der wichtigsten Symptome einer bakteriellen Harnweginfektion (HWI)
▪ Nitriturien weisen indirekt nitritbildende Bakterien im Urin nach, wie z. B. Echerichia coli, den häufigsten Erreger eines HWI
▪ Der Nitrit-Test erfasst ca. 50% der bakteriellen HWIs, unter günstigen Bedingungen (erster Morgenurin, hohe Keimzahl) über 90%
Protein (60 s):
▪ Proteinurie ist ein häufiges, jedoch unspezifisches Symptom bei Nierenerkrankungen
▪ Proteinurien sind weder schlüssiger Nachweis einer Nephropathie noch kann eine normale Proteinausscheidung eine Nephropathie ausschließen
▪ Erhöhte Proteinspiegel im Urin erfordern daher differentialdiagnostische Abklärung
Glucose (60 s):
▪ Geeignet zum einfachen und schnellen Screening bislang unerkannter Diabetiker, zur Therapiekontrolle und für das Selbsttesten
▪ Nachweis renaler Glucosurien, z. B. in der Schwangerschaft sowie alimentäre Glucosurien nach exzessiver Kohlenhydrataufnahme
▪ Glukosurien entwickeln sich durch Überschreitung der tubulären Rückresoptionskapazität der Nieren für Glucose (Nierenschwelle)
▪ Die Nierenschwelle liegt normalerweise bei einem Blutzuckerwert von 150-180 mg/dl
Keton (60 s):
▪ Anzeige einer für Diabetiker gefährlichen Stoffwechsellage (Ketoazidose), die zum Koma führen kann
▪ Nachweis von erhöhtem Fettabbau im Organismus als Folge einer unzureichenden Zufuhr von Kohlenhydraten
▪ Kontrolle von Diätprogrammen mit drastischer Einschränkung der Kohlenhydratzufuhr und Nachweis von Hungerzuständen
Urobilinogen (60 s):
▪ Hinweis auf akute und chronische Lebererkrankungen (z. B. Virushepatitis, Leberzirrhose) und eingeschränkte Leberfunktion
▪ Nachweis toxischer Leberschädigungen und hämolytischer Erkrankungen
Bilirubin (60 s):
▪ Hinweis auf Erkrankungen der Leber wie z. B. Zirrhose, Ikterus oder ein Verschluss der Gallenwege
▪ Pathologische Prozesse, die eine Zunahme der Konzentration des konjugierten Bilirubins im Serum bewirken, können auch zu einem Anstieg des Bilirubins im Urin führen
Erythrozyten (Hämoglobin) (60 s):
▪ Hämaturien treten bei vielen Erkrankungen auf, eine sorgfältige Abklärung der Ursache ist erforderlich
▪ Hauptursache von Hämaturien sind Erkrankungen von Nieren und Urogenitaltrakt
▪ Hämaturie ist ein häufiges Symptom im Umfeld von Tumoren (z. B. Nieren- oder Blasentumoren) sowie bei Nierenschäden und Harnsteinen, noch bevor schmerzhafte Symptome entwickelt werden
Vorbereiten der Messung:
Schalten Sie das Urisys® 1100 System ein. Das Gerät führt automatisch einen Selbsttest durch. Tauchen Sie den Teststreifen kurz (ca. 1 Sekunde) in den Urin ein.
1. Entfernen des überschüssigen Urins: Streifen Sie die Kante des Teststreifens am Rand des Gefäßes ab, um überschüssigen Urin zu entfernen. Tupfen Sie dann den Teststreifen maximal 1 Sekunde mit der Seitenkante und der Rückseite auf einer saugfähigen Unterlage (z. B. Zellstofftuch) ab.
2. Einlegen des Teststreifens: Legen Sie den Teststreifen bis zum Anschlag in die Halterung des Teststreifenschlittens ein. Vergewissern Sie sich, dass der Teststreifen richtig in der Mitte des Teststreifenschlittens liegt.
3. Durchführen der Messung: Drücken Sie die START-Taste. 55 Sekunden nach Drücken der START-Taste beginnt das Messen der Testfelder. Anschließend fährt der Schlitten wieder in die Startposition zurück und der Niederhaltebügel öffnet sich. Es ist wichtig, dass der Teststreifen korrekt positioniert wird und die START-Taste 5-10 Sekunden nach dem Eintauchen des Teststreifens gedrückt wird.
4. Ausdruck des Ergebnisses: Der Ausdruck des Messergebnisses erfolgt automatisch, positive Ergebnisse sind mit einem Stern vor der Parameterkurzbezeichnung gekennzeichnet. Bei angebundenen Geräten wird das Ergebnis nach jeder Messung an PC oder Host-Rechner übertragen.
5. Entnehmen des Teststreifens: Nach der Messung den Teststreifen entnehmen und entsorgen. Wischen Sie Urinreste auf dem Schlitten mit einem fusselfreien Tuch ab.